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Bezirk errichtet Zentrum für seelische Gesundheit (Juli 2010)

Würzburg. (mm) Der Bezirk Unterfranken wird in Würzburg ein Zentrum für seelische Gesundheit mit rund sechzig vollstationären Betten und voraussichtlich 24 teilstationären Plätzen errichten. Dies hat der Bezirkstag von Unterfranken auf seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag (29. Juli) einstimmig beschlossen. Die neue Spezialklinik mit einer integrierten Psychiatrischen Institutsambulanz wird unmittelbar an das König-Ludwig-Haus angrenzen.

Hintergrund dieser Entscheidung ist die seit Jahren chronische Überbelegung der psychiatrischen Fachkrankenhäuser des Bezirks in Lohr am Main, Werneck und Aschaffenburg, wie Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel auf der Sitzung erläuterte. Zudem stammten viele der Patienten in den drei bereits bestehenden Bezirkskrankenhäusern aus dem Großraum Würzburg, so dass die neue Fachklinik auch eine weitere Regionalisierung der Psychiatrie in Unterfranken bedeute.

Rainer Klingert, der Geschäftsleiter der Krankenhäuser und Heime des Bezirks, wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Freistaat seit Jahren für die Psychiatrie das Konzept der Regionalisierung mit gleichzeitiger Anbindung an ein somatisches Krankenhaus einfordere. Das bayerische Gesundheitsministerium unterstütze daher die Pläne des Bezirk Unterfranken nach Kräften. „Auf dem vorhandenen Bezirksgelände als Erweiterung des König-Ludwig-Hauses ein Zentrum für seelische Gesundheit zu errichten, wird vom Ministerium als dringlich eingestuft“, betonte Klingert.

Die enge Anbindung der neuen Spezialklinik an das König-Ludwig-Haus lasse darüber hinaus deutliche Synergien erwarten, unterstrich Dotzel in der Bezirkstagssitzung weiter. Behandelt werden solle daher nach einem abgestuften Konzept in Kooperation und enger Zusammenarbeit mit den bestehenden Fachkrankenhäusern des Bezirks in Lohr und in Werneck. „Psychiatrie ist eine der Pflichtaufgaben der bayerischen Bezirke“, machte Dotzel deutlich. Das geplante Zentrum für seelische Gesundheit zeige daher nachdrücklich, dass „wir uns dieser Aufgabe stellen“, so Dotzel.