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Letzten Sommer...


Letzten Sommer … das ist ein Impuls für einen Satzanfang beim kreativen Schreiben. Mir fällt dazu nichts ein. Wann war der letzte Sommer? Was war letzten Sommer? Der letzte Sommer war im Jahr 2016. Gefühlt ist er aber schon ein paar Jahre her. Sommer ist ja nicht einfach nur eine Jahreszeit, ein Kalenderblatt oder eine Temperatur­angabe, sondern vielmehr ein Lebensgefühl. Ein Gefühl von Leichtig­keit, Wärme, Unbeschwertheit, Freiheit, kühlem süßen Eis auf der Zunge, erfrischendem Nass, Sand unter den Füßen und tiefblauem Meer, glitzernden Sonnenstrahlen, die die unter der Haut liegenden Muskeln massieren, lange laue Sommernächte mit lecker Essen, guten Gesprächen mit Freunden, Lachen, Tanzen, lebens­frohe (lateinamerikanische) Musik, Flipflops, Grillenzirpen, grüne Wiesen und blühende Natur, lauer Wind, Lichterketten auf dem Balkon, Open Air Kino und und und...

Aber letzten Sommer zum Beispiel habe ich gearbeitet und dann auch noch ein bisschen gearbeitet und wenn dann noch etwas Zeit übrig war, habe ich hin und wieder auch noch ein bisschen gearbeitet. Es ist nicht so, dass mir meine Arbeit keinen Spaß machen würde oder mich nicht bereichern würde. Es gab auch hier viele tolle Momente, aber irgendwie ist dabei der Sommer an mir vorbei gegangen. Genau genommen ist mir eigentlich nicht der Sommer, sondern sein Lebensgefühl abhanden gekommen. Unter diesen Umständen ist es dann nämlich auch schon egal, ob ich im Winter oder im Sommer arbeite oder an welchem Ort auf diesem Erdball. Sommer kann nämlich immer und überall sein – in mir drinnen, wenn ich es zulasse. Bleibt einzig und allein die Frage: wie geht das? Der Alltag ist oft so „sommerfeindlich“…

(S.B.)